Warum es Zeit ist, wieder Haltung zu zeigen – in Meetings, Gesprächen und im Joballtag
Viele reden, wenige sagen wirklich etwas. Doch wer in der Arbeitswelt etwas bewegen will, braucht mehr als Fachwissen – nämlich eine eigene Stimme. Wer sich nicht traut, Kritik zu äußern oder ein Thema zu verteidigen, bleibt stumm und wird überhört. Es ist Zeit, das zu ändern.
Zwischen Harmoniebedürfnis und Sprachlosigkeit
In vielen Teams wird freundlich genickt, aber wenig gesagt. Ideen bleiben unausgesprochen, Kritik wird geschluckt, klare Positionen vorsichtig umschifft. Harmonie geht vor Reibung und damit auch oft vor Weiterentwicklung.
Gefragt sind stattdessen Menschen, die sich aktiv einbringen. Die mutig ihre Perspektive vertreten. Die sachlich und ehrlich Feedback geben. Und die offen ansprechen, wenn etwas nicht funktioniert. Doch das will gelernt sein. Denn Meinung vertreten ist nicht gleich Streit. Und Kritik äußern ist nicht gleich Angriff.
Meinung sagen – das kann man trainieren
Viele haben schlechte Erfahrungen gemacht, wenn sie sich klar geäußert haben: Kritik kam nicht gut an, wurde persönlich genommen oder ignoriert. Die Folge? Rückzug, Resignation oder stumme Anpassung. Deshalb ist Kommunikation heute eine zentrale Kompetenz, sowohl für Mitarbeitende als auch für Führungskräfte. Wer seine Gedanken verständlich und mit Haltung ausdrücken kann, verschafft sich Gehör und bringt andere in Bewegung.
Und das lässt sich lernen. Nicht in endlosen Theorieseminaren, sondern in praxisnahen Trainings – als Onlineseminar oder im direkten Austausch. Entscheidend ist ein Lernformat, das sich an realen Situationen orientiert, Mut macht und konkrete Werkzeuge vermittelt. Im Mittelpunkt steht nicht die perfekte Inszenierung, sondern die inhaltliche Substanz. Es geht darum, die eigene Stimme zu entwickeln, überzeugende Argumente zu formulieren und Kritik auf konstruktive Weise zu äußern.
Kritik üben ohne Eskalation
Ein zentraler Punkt: Kritik richtig anbringen. Viele trauen sich nicht oder tun es so ungeschickt, dass sie damit mehr Unruhe als Klarheit stiften. Dabei gibt es einfache Grundsätze, wie man Kritik so formuliert, dass sie wirkt: konkret, auf Augenhöhe, mit dem Blick aufs gemeinsame Ziel.
Gute Kommunikationstrainings vermitteln genau das: Wie sage ich, was nicht passt, ohne verletzend zu sein? Wie gebe ich Feedback, das ankommt und nicht blockiert? Wie bleibe ich ruhig, wenn mein Gegenüber emotional reagiert?
Denn: Wer Kritik äußern kann, übernimmt Verantwortung für das Team, das Projekt, die Zusammenarbeit.
Themen vertreten – souverän und glaubwürdig
Nicht nur Kritik braucht Sprache. Auch Ideen, Überzeugungen, Perspektiven müssen Gehör finden. Gerade in Diskussionen, Meetings oder Veränderungsprozessen ist es entscheidend, ein Thema souverän zu vertreten, auch wenn es Gegenwind gibt.
Das bedeutet: Argumente gut strukturieren, verständlich formulieren, auf Einwände eingehen und nicht gleich einknicken, wenn Widerstand kommt. Es geht nicht um Lautstärke, sondern um Klarheit. Nicht um Rechthaben, sondern um Wirkung.
Gerade in agilen oder interdisziplinären Teams ist diese Fähigkeit zentral. Wer nichts sagt, wird nicht wahrgenommen. Wer sich nicht zeigt, bleibt außen vor.
Kommunikation ist Führungsarbeit
Führung beginnt nicht mit einer Entscheidung, sondern mit einem Gespräch. Wer führt, muss kommunizieren: ermutigend, klar, konsistent. Mitarbeitende brauchen Rückmeldung, Orientierung, Feedback und Führungskräfte brauchen die Fähigkeit, all das verständlich zu vermitteln.
Aber auch Führung will gelernt sein. Nicht selten sind Fachkräfte inhaltlich top aufgestellt, fühlen sich jedoch sprachlich unsicher, insbesondere in schwierigen Gesprächen oder Konfliktsituationen. Auch hier können Rhetoriktrainings unterstützen. Sie zeigen zum Beispiel, wie man Kritikgespräche strukturiert, Mitarbeitende motiviert oder klare Grenzen setzt.
Haltung zeigen, ohne laut zu sein
Rhetorik hat oft den Ruf, etwas Aufgesetztes zu sein, als ginge es nur um Wirkung, Schlagfertigkeit oder Selbstdarstellung. Doch moderne Kommunikation meint etwas anderes: Haltung zeigen durch Sprache. Und das geht auch leise.
Es geht darum, präsent zu sein, ansprechbar zu bleiben, offen für den Dialog zu sein und den Mut zu haben, ehrlich zu sagen, was man denkt, ohne andere klein zu machen. Wer das kann, stärkt nicht nur die eigene Position, sondern prägt auch die Kultur im Team.
Denn Kultur beginnt mit Sprache.
Raus mit der Sprache. Rein ins Gespräch.
Die Arbeitswelt verändert sich. Rollen werden fluider, Teams arbeiten dezentral, Zusammenarbeit wird komplexer und instabiler. Umso wichtiger ist es, dass Menschen lernen, sich sprachlich sicher zu bewegen.
Das bedeutet nicht, dass alle zu Top-Speaker werden müssen. Aber: Wer etwas zu sagen hat, sollte es auch sagen können – klar, konstruktiv, auf den Punkt.
Rhetorik ist kein Luxus. Sondern eine Investition in bessere Gespräche, bessere Zusammenarbeit und letztlich bessere Ergebnisse. Die eigene Sprache ist das wichtigste Werkzeug im Berufsalltag.






