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Irreführende Stellenanzeigen vermeiden – wie Sie glaubwürdige Jobangebote formulieren und Bewerbervertrauen stärken

In der Arbeitswelt 2025 steigt der Druck auf Unternehmen, ihre Arbeitgebermarke glaubwürdig zu präsentieren. Stellenausschreibungen sind dabei das erste und oft entscheidende Kontaktmedium zwischen Unternehmen und Bewerbenden. Doch genau hier liegt zunehmend ein Problem: Es tauchen immer wieder „Ghost Jobs“ auf – Positionen, die entweder gar nicht besetzt werden sollen oder bereits intern vergeben sind, aber weiterhin online stehe. Diese Entwicklung führt nicht nur zu Frustration bei Bewerberinnen und Bewerbern, sondern untergräbt aktiv das Vertrauen in Recruiting-Prozesse – mit weitreichenden Folgen für die Candidate Experience, die Besetzungsdauer und das Employer Branding.

Das Phänomen Ghost Job

Das Phänomen Ghost Job

Der Begriff „Ghost Job“ beschreibt Stellenanzeigen, die keine reale Vakanz abbilden. Oft dienen sie internen Zwecken wie dem Aufbau eines Talentpools, der Darstellung von Wachstum gegenüber Investoren oder dem internen Druckaufbau gegenüber bestehenden Mitarbeitenden. Mögliche negative Folgen: verlängerte Recruiting-Zyklen, eine sinkende Qualität der Bewerbungen und negative öffentlicher Resonanz– insbesondere auf Bewertungsportalen und sozialen Medien.

Wer sich als glaubwürdiger und verlässlicher Arbeitgeber positioniert, profitiert langfristig von besseren Bewertungen, einer höheren Empfehlungsrate unter Bewerbern und einer stärkeren Identifikation neuer Mitarbeitender mit dem Unternehmen.

Diese Entwicklung lässt sich auch in anderen Branchen beobachten, in denen Vertrauen und Transparenz zentrale Rollen spielen. In der Casino- und iGaming-Branche etwa gewinnen Vergleichs- und Bewertungsportale zunehmend an Einfluss, besonders wenn es etwa um den Vergleich der besten Online Casinos ohne OASIS Spielsperre geht, wofür sich viele Nutzer interessieren aber besondere Vorsicht walten lassen. Die Bewertungsseiten bieten nicht nur eine Marktübersicht, sondern spiegeln auch das Erfahrungswissen aktiver Nutzerinnen und Nutzer wider – eine Form kollektiver Glaubwürdigkeit, die stärker wirkt als jede Eigenwerbung.

Ähnlich wichtig ist Nutzerfeedback in der Reise- und Gastronomiebranche, wo Plattformen wie Tripadvisor oder HolidayCheck den Ruf eines Unternehmens mitgestalten. Dort zeigt sich deutlich: Bewertungen, Kommentare und Community-Diskurse beeinflussen maßgeblich die Entscheidung potenzieller Kunden – und dieser Mechanismus greift zunehmend auch im Arbeitsmarkt.

Für Arbeitgeber bedeutet das: Die Glaubwürdigkeit beginnt nicht erst beim Vorstellungsgespräch, sondern schon mit der Stellenanzeige – und wird von der Öffentlichkeit, der digitalen Community und unabhängigen Plattformen langfristig beobachtet und bewertet. Die Zeiten, in denen HR vor allem als Filterinstanz verstanden wurde, sind vorbei – heute ist sie ein Botschafter der Kultur, und Stellenanzeigen sind ihre öffentliche Stimme.

Ein weiteres Problem: Ghost Jobs lassen sich nur schwer identifizieren. Für Bewerbende bedeutet das, teils dutzende Bewerbungen ohne jegliches Feedback zu verschicken – nicht selten auf Stellen, die von Anfang an nicht zur Besetzung vorgesehen waren. Das Vertrauen in den Arbeitsmarkt schwindet, und mit ihm die Bereitschaft, sich auf neue Prozesse einzulassen. Viele zweifeln daran, ob Angebote im Netz überhaupt echt sind. Für Arbeitgeber ist das ein Warnsignal.

Wie Unternehmen Vertrauen zurückgewinnen

Wer heute Stellenanzeigen formuliert, sollte sich über deren Wirkung im Klaren sein – sie sind nicht nur funktionaler Bestandteil des Recruitings, sondern zugleich Ausdruck der Haltung des Unternehmens. Transparenz wird damit zur Währung der Glaubwürdigkeit. Der erste Schritt liegt in der Vermeidung überzogener Formulierungen: Phrasen wie „junges dynamisches Team“, „abwechslungsreiche Aufgaben“ oder „flache Hierarchien“ wirken heute mehr als je zuvor abgenutzt und nichtssagend. Stattdessen fordern Bewerbende konkrete Angaben zu Aufgaben, Anforderungen, Verantwortungsbereichen – und zu den Rahmenbedingungen.

Besonders kritisch: die Gehaltsangabe. Bewerbungenlegen wert auf transparente Anzeigen mit Gehaltsangabe. Auch die Angabe zu Arbeitsmodellen (Homeoffice, Hybrid, Vertrauenszeit) ist heute ein zentrales Entscheidungskriterium.

Ebenso wichtig ist die organisatorische Seite: Stellen sollten nur dann veröffentlicht werden, wenn ein echtes Budget, ein konkreter Bedarf und ein zeitnah geplanter Einstellungsprozess vorliegen. Plattformen wie Greenhouse und LinkedIn bieten mittlerweile Möglichkeiten zur Verifizierung, um echte Stellenangebote für Nutzer kenntlich zu machen. Unternehmen, die davon Gebrauch machen, verschaffen sich einen Vorteil – nicht zuletzt bei jenen Bewerbergruppen, die digitale Affinität und kritisches Informationsverhalten verbinden.

Glaubwürdigkeit zahlt sich aus – auch wirtschaftlich

Recruiting wird zunehmend datengetrieben und auch in puncto Arbeitgeberattraktivität spielt der Umgang mit Stellenausschreibungen eine Rolle. Wer sich als glaubwürdiger und verlässlicher Arbeitgeber positioniert, profitiert langfristig von besseren Bewertungen, einer höheren Empfehlungsrate unter Bewerbern und einer stärkeren Identifikation neuer Mitarbeitender mit dem Unternehmen. Die Zeiten, in denen HR vor allem als Filterinstanz verstanden wurde, sind vorbei – heute ist sie ein Botschafter der Kultur, und Stellenanzeigen sind ihre öffentliche Stimme.

Zentrale Maßnahmen für glaubwürdige Stellenanzeigen können sein:

  • Veröffentlichen Sie nur reale, budgetierte Vakanzen mit konkretem Einstellungszeitpunkt.
  • Formulieren Sie präzise, transparente Aufgabenbeschreibungen – und nennen Sie Gehaltsspannen.
  • Nutzen Sie Plattformfunktionen wie Verifizierungs-Badges oder Laufzeitkontrollen.
  • Löschen Sie Anzeigen konsequent nach Besetzung – oder kennzeichnen Sie sie als Pipeline-Position.

Wer Vertrauen schafft, gewinnt nicht nur Bewerber, sondern auch Reputation.

 

Quellen:

https://www.wsj.com/lifestyle/careers/ghost-jobs-2c0dcd4e

https://nypost.com/2025/01/14/business/1-in-5-job-listings-are-fake-or-never-filled-new-ghost-jobs-report-finds/

https://www.businessinsider.com/hiring-slowdown-companies-take-longer-fill-open-roles-ghost-jobs-2025-5

https://clarifycapital.com/ghost-jobs

https://www.linkedin.com/pulse/fake-job-postings-how-protect-yourself-thrive-market-vd7de

https://www.linkedin.com/pulse/rise-ghost-jobs-navigating-more-soul-crushing-job-garrison-io4ce

https://employerbranding.news/the-trust-deficit-how-fake-job-postings-are-undermining-employer-candidate-relationships/

https://staffingbystarboard.com/blog/the-increasing-presence-of-ghost-jobs-and-tips-to-spot-them-during-your-job-search/

https://www.stepstone.de/e-recruiting/hr-wissen/arbeitsmarkt/recruiting-trends

https://www.greenhouse.io/blog/new-verification-tools-to-increase-jobseeker-confidence

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