Die Digitalisierung hat den Einzelhandel fest im Griff, und zwar nicht nur auf der Verkaufsfläche, sondern auch im Backoffice und im Recruiting. Stationäre Händler stehen vor der Herausforderung, Prozesse effizienter zu gestalten, Kundenansprüche zu erfüllen und gleichzeitig ihre Mitarbeitenden zukunftssicher aufzustellen. Ein zentrales Element dieser Transformation: digitale Preisschilder, sogenannte ESL (Electronic Shelf Labels).
Technologien wie die elektronische Preisschilder von Vusion erfordern neue Skillsets und gezielte Personalstrategien. Denn wo früher klassische Verkäufer:innen gefragt waren, braucht es heute auch IT-Spezialist:innen, Projektmanager:innen und digitale Trainer:innen, Menschen, die Technologie verstehen, einführen und im Alltag begleiten können.
Retail 4.0: Mehr als nur neue Technik
Digitale Preisschilder ermöglichen es, Preise in Echtzeit zu aktualisieren, Prozesse zu automatisieren und Daten zentral zu verwalten. Für den Kunden ist das oft kaum sichtbar, aber hinter den Kulissen verändert sich alles:
- Preisänderungen erfolgen nicht mehr manuell, sondern zentralisiert
- Die Datenanbindung an Warenwirtschaftssysteme wird essenziell
- Mitarbeitende müssen nicht nur bedienen, sondern auch verstehen
- Filialen werden zu „Smart Stores“ mit vernetzten Prozessen
Doch Technologie allein reicht nicht. Damit der Umstieg auf digitale Preisschilder gelingt, braucht es Fachkräfte, die diesen Wandel begleiten.
Diese Profile sind jetzt besonders gefragt
1. IT-Spezialist:innen für Systemintegration
Digitale Preisschilder funktionieren nicht „out of the box“. Sie müssen in bestehende Systeme integriert werden, von der Warenwirtschaft bis zur Preisstrategie.
Aufgaben:
- Anbindung an ERP-Systeme
- Konfiguration von APIs und Cloud-Anbindungen
- Wartung der IT-Infrastruktur im Store
Gesuchte Kompetenzen:
- Erfahrung mit Retail-Software
- Kenntnisse in Netzwerktechnik, API-Schnittstellen, IT-Sicherheit
- Verständnis für die speziellen Anforderungen des Filialbetriebs
Warum sie unverzichtbar sind:
Ohne technische Grundlage kann kein digitales Preisschild seine Wirkung entfalten. IT-Fachkräfte sind das Rückgrat der Umsetzung.
2. Projektmanager:innen für Retail-Digitalisierung
Die Einführung von ESL ist ein komplexes Vorhaben: Zeitpläne, Budgets, Teams in Zentrale und Filialen – alles muss koordiniert werden.
Aufgaben:
- Planung und Steuerung des Rollouts
- Koordination zwischen IT, Einkauf, Filialleitung und Anbietern
- Change-Management und Kommunikation
Gesuchte Kompetenzen:
- Erfahrung im Projektmanagement (klassisch & agil)
- Kommunikationsstärke und Führungskompetenz
- Verständnis für Einzelhandelsstrukturen und ‑prozesse
Warum sie unverzichtbar sind:
Technologieprojekte scheitern oft nicht an der Technik, sondern an unklarer Kommunikation und mangelndem Projektfokus. Hier kommen erfahrene Projektmanager:innen ins Spiel.
3. Digitale Trainer:innen und Multiplikator:innen
Technik funktioniert nur, wenn sie auch richtig angewendet wird. Mitarbeitende vor Ort müssen geschult, überzeugt und begleitet werden.
Aufgaben:
- Schulung des Verkaufspersonals im Umgang mit ESL
- Erstellen von Lernmaterialien (z. B. Videos, digitale Handouts)
- Ansprechpartner:in bei Fragen und Problemen im Filialalltag
Gesuchte Kompetenzen:
- Pädagogisches Geschick und didaktisches Denken
- Hohe Technikaffinität und Kommunikationsstärke
- Erfahrung im Retail-Umfeld
Warum sie unverzichtbar sind:
Ein gutes Schulungskonzept entscheidet oft über den Erfolg oder Misserfolg eines digitalen Projekts, besonders in Filialen mit hoher Fluktuation oder geringer IT-Erfahrung.
Recruiting-Tipps für HR im Retail 4.0
Die große Herausforderung: Diese Profile sind stark nachgefragt, nicht nur im Handel, sondern auch in Logistik, Industrie oder E-Commerce. Wer qualifizierte Mitarbeitende für Digitalprojekte wie ESL gewinnen will, sollte strategisch vorgehen:
1. Zielgruppengerechte Stellenanzeigen
Verknüpfe Handels-Know-how mit digitaler Kompetenz in deiner Sprache. Formuliere klar, welche Tools verwendet werden (z. B. SESimagotag) und warum das Projekt relevant ist.
2. Active Sourcing & Netzwerke nutzen
Tech-affine Retail-Fachkräfte sind oft nicht aktiv auf Jobsuche. Nutze Plattformen wie LinkedIn, Fach-Communities oder Hochschulkontakte, um gezielt anzusprechen.
3. Internes Talent fördern
Viele Mitarbeitende bringen bereits wichtige Grundlagen mit, sie brauchen nur Weiterbildung. Mit gezielten Schulungen lassen sich Verkäufer:innen zu digitalen Trainer:innen entwickeln oder Filialleitungen zu Projektverantwortlichen.
4. Kooperationen mit Bildungspartnern
Berufsschulen, Hochschulen oder private Weiterbildungseinrichtungen bieten duale Programme oder Zertifikatskurse – hier lassen sich potenzielle Fachkräfte früh binden.
Praxisbeispiel: Wie ein Projektteam aussehen kann
Ein mittelständischer Einzelhändler plant die Einführung von ESL in 80 Filialen innerhalb von 6 Monaten. Das Projektteam besteht aus:
- 1 Projektmanager:in (intern aus der IT, mit Retail-Erfahrung)
- 2 IT-Expert:innen für Integration & Support
- 1 Trainer:in für Schulungen vor Ort
- 2 regionale „Digitalbotschafter:innen“ aus dem Filialteam
Das Ergebnis: Der Rollout verläuft reibungslos. Die Akzeptanz in den Filialen ist hoch. Gleichzeitig können durch automatisierte Prozesse Personalkosten gesenkt und Fehlerquoten minimiert werden.
Fazit: Menschen machen den Unterschied – auch in der Digitalisierung
Retail 4.0 ist längst Realität, aber nicht jede Filiale ist darauf vorbereitet. Die Einführung digitaler Technologien wie ESL bietet große Chancen, bringt aber auch neue Anforderungen an HR und Recruiting mit sich. Wer frühzeitig in die passenden Fachkräfte investiert, schafft die Basis für langfristigen Erfolg.
Technologie ist wichtig, aber es sind die Menschen, die sie zum Leben erwecken.





