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Was verdient man als Tagesmutter? Gehalt, Verdienst & Realität in der Kindertagespflege

Viele Menschen fragen sich: Was verdient man als Tagesmutter? Diese Frage bewegt nicht nur angehende Tagespflegepersonen, sondern auch Eltern, die eine hochwertige Betreuung für ihre Kinder suchen. In diesem Beitrag klären wir auf, wie das Einkommen in der Kindertagespflege zustande kommt, welche gesetzlichen Regelungen gelten und welche Faktoren den Verdienst maßgeblich beeinflussen.

Für alle, die eine berufliche Perspektive als Tagesmutter oder Tagesvater in Betracht ziehen oder sich einfach für die Zahlen hinter der Betreuung interessieren, bringt dieser Artikel endlich Klarheit im Gehaltsdschungel.

Was verdient man als Tagesmutter?

Was verdient man als Tagesmutter? 

Die Tätigkeit einer Tagesmutter oder eines Tagesvaters geht weit über reines Babysitten hinaus. Sie übernehmen Verantwortung für die frühkindliche pädagogische Förderung, organisieren den Alltag strukturiert und bieten eine altersgerechte Betreuung – oft in einer kleinen, familiären Gruppe von maximal fünf Kindern.

Die Kindertagespflege ist vor allem bei Eltern beliebt, die flexible Betreuungszeiten benötigen oder eine individuellere Betreuung als in großen Kindergärten wünschen. Eine Tagesmutter betreut ihre Schützlinge meist im eigenen Haushalt, was eine besonders kindgerechte Umgebung schafft. Diese Arbeit ist verantwortungsvoll und verlangt sowohl Organisationstalent als auch emotionale Stabilität.

Was verdient man als Tagesmutter? Zahlen, Gehalt und Durchschnittswerte

Die Frage „Was verdient man als Tagesmutter?“ beschäftigt viele – doch eine eindeutige Antwort gibt es nicht. Im Durchschnitt liegt das Bruttogehalt einer voll ausgelasteten Tagesmutter mit fünf Kindern bei bis zu 4.000 bis 4.800 Euro pro Monat, wobei dies stark vom Stundensatz, der Region und den Betreuungszeiten abhängt.

In vielen Fällen zahlt das Jugendamt eine pauschale Vergütung pro Kind und Monat, häufig ergänzt durch Sachkostenpauschalen. Diese monatliche Zahlung schwankt je nach Kommune und Bundesland, was direkte Auswirkungen auf den Verdienst hat. Abgezogen werden davon Sozialabgabe, Ausgaben für Materialien, Essen und Raumkosten – weshalb das reale Nettoeinkommen oft deutlich geringer ausfällt.

Tagesmuttergehälter im Vergleich zwischen den Bundesländern?

Tagesmuttergehälter im Vergleich zwischen den Bundesländern?

Auch hier ist die Frage: „Was verdient man als Tagesmutter?“ nicht pauschal zu beantworten, denn der Verdienst variiert erheblich von Bundesland zu Bundesland. In Bayern, Hamburg oder Baden-Württemberg sind die Sätze oft deutlich höher als in Mecklenburg-Vorpommern oder Sachsen-Anhalt.

Das liegt daran, dass die Kindertagespflege in Deutschland kommunal geregelt ist. Das bedeutet: Jedes Jugendamt entscheidet individuell, wie hoch die Förderleistung für die Betreuung pro Kind ist. Während in manchen Regionen 5 bis 7 Euro pro Stunde gezahlt werden, sind es anderswo nur 3,50 Euro. Auch die Lebenshaltungskosten in den verschiedenen Regionen spielen hier eine entscheidende Rolle.

Monatseinkommen, Pauschalen & Stundenlohn im Überblick

Die Vergütung für Tagespflegepersonen setzt sich aus verschiedenen Bausteinen zusammen. Neben der Grundpauschale pro Kind und Monat, die meist zwischen 400 und 600 Euro liegt, kommt oft noch eine Sachkostenpauschale hinzu. Diese deckt etwa Ausgaben für Spielzeug, Essen oder Hygienematerialien ab.

Der tatsächliche Stundenlohn lässt sich anhand der Betreuungszeiten und der Kinderzahl errechnen. Eine Tagesmutter tätig in Vollzeit, die fünf Kinder je 40 Wochenstunden betreut und einen Satz von 6 Euro erhält, kommt rechnerisch auf ein Bruttoeinkommen von rund 4.800 Euro pro Monat. Dabei darf man jedoch nicht vergessen, dass viele Kosten davon selbst zu tragen sind – von Versicherungen bis hin zum Mittagessen für die Kinder.

Tagesmuttergehalt nach Berufserfahrung, Qualifikation & Zertifikat

Tagesmuttergehalt nach Berufserfahrung, Qualifikation & Zertifikat

Wie in anderen Berufen auch, steigt das Einkommen in der Kindertagespflege mit zunehmender Berufserfahrung. Viele Kommunen bieten gestaffelte Zahlungssysteme an, bei denen erfahrene Tagesmütter eine höhere pauschale Vergütung erhalten als Neueinsteigerinnen.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Qualifikation. Wer eine staatlich anerkannte pädagogische Ausbildung oder eine umfassende Zertifizierung vorweisen kann, erhält oft bessere Jobangebote und höhere Zahlungen vom Jugendamt. Auch ein offizielles Zertifikat im Rahmen der Tagespflegequalifizierung erhöht die Chancen auf ein höheres Tagesmutter Gehalt deutlich.

Was verdient man als Tagesmutter: Gesetzliche Regelungen laut § 23 SGB VIII

Die rechtlichen Rahmenbedingungen für Tagesmütter und Tagesväter sind im § 23 des SGB VIII geregelt. Dort ist unter anderem festgehalten, dass die Tätigkeit als Kindertagespflegeperson nur mit einer Pflegeerlaubnis ausgeübt werden darf, die beim zuständigen Jugendamt beantragt werden muss. Was verdient man als Tagesmutter? Auch diese Frage wird durch die gesetzlichen Vorgaben mitbestimmt, denn sie beeinflussen Art und Umfang der Vergütung.

Die Betreuung von bis zu fünf Kindern gleichzeitig ist gesetzlich erlaubt, vorausgesetzt, die räumlichen, gesundheitlichen und persönlichen Voraussetzungen sind erfüllt. Die Vergütung erfolgt im Regelfall über das Jugendamt und kann durch eigene Vereinbarungen mit den Eltern ergänzt werden – allerdings nur innerhalb des gesetzlich zulässigen Rahmens.

Jugendamt, Pflegeerlaubnis & deren Einfluss auf den Verdienst

Das Jugendamt ist nicht nur für die Prüfung der Eignung und die Ausstellung der Pflegeerlaubnis zuständig, sondern auch für die Berechnung und Auszahlung der monatlichen Pauschalen. Ohne diese Pflegeerlaubnis darf keine Kinderbetreuung angeboten werden – das gilt auch für nebenberuflich Tätige.

Darüber hinaus legt das Jugendamt fest, welche pauschalen Zahlungen pro Kind erfolgen, ob Zusatzleistungen erstattet werden und welche Rahmenbedingungen bei der Betreuung gelten. Für viele Tagespflegepersonen ist das Jugendamt daher der wichtigste Ansprechpartner.

Absicherung, Unfallversicherung & soziale Leistungen für Tagesmütter

Absicherung, Unfallversicherung & soziale Leistungen für Tagesmütter

Auch wenn Tagesmütter freiberuflich oder grundsätzlich selbstständig tätig sind, gelten gewisse Versicherungspflichten. Dazu gehört in jedem Fall eine Unfallversicherung, die meist über die Unfallkasse des jeweiligen Bundeslands geregelt ist.

Weitere Versicherungen wie Krankenversicherung, Rentenversicherung und ggf. eine Erstattung bei Einnahmeausfall sollten individuell abgeschlossen werden. Einige Kommunen übernehmen die Kosten für die Sozialabgabe anteilig oder vollständig – ein klarer Vorteil, den man bei der Berechnung des Nettoeinkommens unbedingt einplanen sollte.

Vollzeit, nebenberuflich oder freiberuflich? Arbeitsmodelle im Vergleich

Nicht jede Tagesmutter arbeitet vollzeit. Viele entscheiden sich bewusst für ein nebenberufliches Modell, etwa während der Elternzeit oder in Kombination mit einem Teilzeitjob. Andere wiederum sind freiberuflich tätig und bieten flexible Betreuungszeiten für berufstätige Eltern an.

Welche Variante die richtige ist, hängt von den persönlichen Lebensumständen, den eigenen Zielen und der Unterstützung durch das Jugendamt ab. Wichtig: Wer eine Tagespflegestelle eröffnet, muss dies offiziell anmelden, da auch steuerrechtlich wichtige Entscheidungen getroffen werden müssen – z. B. ob es sich um eine freiberufliche Tätigkeit oder ein Gewerbe handelt.

Fazit: Was verdient man als Tagesmutter?

Zum Schluss bleibt die Frage: Was verdient man als Tagesmutter wirklich? Die Antwort ist komplex und hängt von zahlreichen Faktoren ab: der Anzahl betreuter Kinder, dem Bundesland, der Qualifikation, dem eigenen Engagement sowie den Regelungen des zuständigen Jugendamts.

Fest steht: Wer als Kindertagespflegeperson arbeiten möchte, sollte sich umfassend mit den gesetzlichen Vorgaben, den Zahlungsmodalitäten und den eigenen Ausgaben beschäftigen. Nur so lässt sich ein angemessenes Einkommen erzielen, das sowohl den Aufwand als auch die Verantwortung widerspiegelt.

FAQs: Wir beantworten Ihre Fragen zum Thema „Was verdient man als Tagesmutter?“

Wie viel verdient eine Tagesmutter netto?

Anzahl Kinder Betreuungszeit pro Woche Euro pro Stunde Monatlicher Bruttolohn Monatliche Kosten (Versicherung, Essen etc.) Geschätzter Nettolohn
1 Kind 30 Stunden 6,00 € 720 € 150 € 570 €
2 Kinder 30 Stunden 6,00 € 1.440 € 250 € 1.190 €
3 Kinder 35 Stunden 6,50 € 2.730 € 400 € 2.330 €
4 Kinder 40 Stunden 6,50 € 4.160 € 600 € 3.560 €
5 Kinder 40 Stunden 7,00 € 5.600 € 800 € 4.800 €

Die Zahlen sind grob geschätzt und hängen von Region, Förderung, Pauschalen und tatsächlichen Ausgaben ab. Zu beachten sind auch Einkommensgrenzen für Steuerfreiheit.

Was kriegt eine Tagesmutter pro Kind?

  • durchschnittlich 400 – 600 € pro Monat pro Kind
  • häufig Sachkostenpauschale von ca. 100 – 150 € pro Kind und Monat
  • in manchen Bundesländern zusätzlich Aufwandspauschalen oder Fahrtkostenzuschüsse
  • der genaue Betrag wird oft vertraglich mit dem Jugendamt geregelt
  • bei privaten Zusatzvereinbarungen mit Eltern (z. B. verlängerte Betreuungszeiten): individuelle Vereinbarung möglich

Wie viel verdient eine selbstständige Tagesmutter?

Kinderzahl Bruttoeinnahmen/Monat Typische Abzüge Nettoverdienst (geschätzt)
2 Kinder 1.300 – 1.600 € ca. 250 € 1.050 – 1.350 €
3 Kinder 2.000 – 2.600 € ca. 400 € 1.600 – 2.200 €
4 Kinder 3.200 – 3.800 € ca. 600 € 2.600 – 3.200 €
5 Kinder 4.500 – 5.800 € ca. 800 € 3.700 – 5.000 €

Diese Werte gelten für vollzeit tätige Tagesmütter mit Pflegeerlaubnis. Die genaue Höhe hängt stark von Region, Aufwand, Förderung und individuellen Ausgaben ab.

Wie wird man als Tagesmutter bezahlt?

Tagesmütter werden in der Regel vom Jugendamt vergütet, das eine pauschale Zahlung pro betreutem Kind festlegt. Diese beinhaltet sowohl den Betreuungsaufwand als auch einen Anteil für Sachkosten. In manchen Fällen gibt es Zusatzvereinbarungen mit den Eltern, vor allem bei besonderen Betreuungszeiten oder Sonderleistungen (z. B. bilinguale Betreuung).

Die Bezahlung erfolgt entweder monatlich auf das Konto oder über eine Abrechnung mit dem Jugendamt. Tagesmütter, die selbstständig oder freiberuflich arbeiten, stellen ggf. Rechnungen direkt an die Eltern, müssen aber auch selbst für ihre Sozialversicherung, Steuern und Absicherung sorgen.

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