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Arbeitgeber setzt mich bei Krankheit unter Druck: Was Sie tun können und Ihre Rechte

In der modernen Arbeitswelt kann es vorkommen, dass Arbeitnehmer aufgrund einer Krankheit krankgeschrieben werden und nicht arbeiten können. Doch was passiert, wenn ein Arbeitnehmer trotz Krankschreibung arbeiten muss oder der Arbeitgeber Druck ausübt?

In diesem Artikel erfahren Sie, welche Rechte Sie als Arbeitnehmer haben und wie Sie sich in solchen Situationen schützen können. Wir erklären alles zu den Themen Arbeitgeberpflichten, Krankschreibung, Krankheit unter Druck und Lohnfortzahlung.

Arbeitgeber setzt mich bei Krankheit unter Druck: Dieser Artikel ist besonders wertvoll für Arbeitnehmer, die sich in einer solchen Situation befinden oder für Arbeitgeber, die wissen möchten, wie sie ihre Fürsorgepflicht korrekt ausüben. Lesen Sie weiter, um Ihre Rechte zu verstehen und zu erfahren, wie Sie Ihre Gesundheit und Ihre Rechte schützen können.

Was ist eine Krankschreibung und wie funktioniert sie?

Eine Krankschreibung, auch bekannt als Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung, ist ein Dokument, das von einem Arzt ausgestellt wird, wenn ein Arbeitnehmer aufgrund einer Krankheit nicht arbeiten kann. Die Krankschreibung dient als Nachweis gegenüber dem Arbeitgeber und ist erforderlich, damit der Arbeitnehmer Anspruch auf Lohnfortzahlung hat.

Ablauf der Krankschreibung:

  • Arztbesuch: Der Arbeitnehmer geht zum Arzt und erhält eine Bescheinigung über die Arbeitsunfähigkeit.
  • Meldung beim Arbeitgeber: Der Arbeitnehmer muss den Arbeitgeber unverzüglich über die Erkrankung informieren und die Krankschreibung vorlegen.
  • Lohnfortzahlung: Der Arbeitgeber muss während der ersten sechs Wochen der Arbeitsunfähigkeit den Lohn fortzahlen, wenn der Arbeitnehmer länger als vier Wochen im Betrieb tätig ist.
Schritt Beschreibung
Arztbesuch Arbeitnehmer geht zum Arzt und erhält eine Krankschreibung.
Krankmeldung Arbeitnehmer informiert den Arbeitgeber über die Erkrankung.
Lohnfortzahlung Arbeitgeber zahlt während der ersten sechs Wochen der Erkrankung den Lohn weiter.

Wann ist ein Arbeitnehmer arbeitsunfähig?

Wann ist ein Arbeitnehmer arbeitsunfähig?

Arbeitsunfähigkeit bedeutet, dass der Arbeitnehmer aufgrund einer Krankheit oder Verletzung nicht in der Lage ist, seine beruflichen Aufgaben zu erfüllen. Die Dauer der Arbeitsunfähigkeit wird von einem Arzt festgelegt, der auch eine Prognose zur Genesung abgibt.

Kriterien für Arbeitsunfähigkeit:

  • Medizinische Einschätzung: Ein Arzt stellt fest, dass der Arbeitnehmer aufgrund der Erkrankung nicht arbeiten kann.
  • Dauer der Arbeitsunfähigkeit: Dies kann nur eine kurze Zeitspanne oder auch länger dauern, je nach Schwere der Erkrankung.
  • Lohnfortzahlung: Bei länger andauernder Arbeitsunfähigkeit haben Arbeitnehmer Anspruch auf Lohnfortzahlung für bis zu sechs Wochen.

Was darf der Arbeitgeber bei einer Krankschreibung verlangen?

Der Arbeitgeber darf während einer Krankschreibung nur das verlangen, was rechtlich zulässig ist. Insbesondere darf er keine unangemessenen Forderungen stellen, die die Genesung des Arbeitnehmers gefährden könnten.

Mögliche Anforderungen des Arbeitgebers:

  • Betriebsarzt: In bestimmten Fällen kann der Arbeitgeber den Arbeitnehmer zu einem Betriebsarzt schicken, um den Gesundheitszustand zu überprüfen.
  • Dokumentation: Der Arbeitgeber hat das Recht, eine ärztliche Bescheinigung über die Arbeitsunfähigkeit zu verlangen.

Der Arbeitgeber darf jedoch keine übermäßige Kontrolle durchführen und muss die Privatsphäre des Arbeitnehmers respektieren.

Arbeitgeber setzt mich bei Krankheit unter Druck

Es kommt vor, dass Arbeitgeber Druck auf Arbeitnehmer ausüben, um eine schnelle Rückkehr zur Arbeit zu erzwingen, auch wenn dies gesundheitlich nicht ratsam ist. Dies kann auf verschiedene Weise geschehen:

Formen von Druck:

  • Unangemessene Nachfragen: Der Arbeitgeber fragt wiederholt nach dem voraussichtlichen Rückkehrdatum.
  • Drohungen mit Kündigung: Einige Arbeitgeber drohen, den Arbeitnehmer zu kündigen, wenn er länger krank ist.
  • Arbeitsüberlastung: In einigen Fällen wird der Arbeitnehmer nach seiner Rückkehr sofort mit einer hohen Arbeitsbelastung konfrontiert.

Tipp: In solchen Fällen sollten Arbeitnehmer klar und sachlich kommunizieren, dass eine vorzeitige Rückkehr zur Arbeit gesundheitlich nicht möglich ist.

Kann der Arbeitgeber trotz Krankschreibung erwarten, dass man arbeitet?

Kann der Arbeitgeber trotz Krankschreibung erwarten, dass man arbeitet?

Nein, der Arbeitgeber darf nicht erwarten, dass der Arbeitnehmer trotz Krankschreibung arbeitet. Die Krankschreibung bescheinigt die Arbeitsunfähigkeit, und der Arbeitnehmer ist während dieser Zeit von der Arbeitspflicht befreit.

Ausnahmen:

  • Betriebsnotwendigkeiten: In sehr seltenen Fällen kann der Arbeitgeber im Rahmen der Fürsorgepflicht nach einer anderen Lösung suchen, aber er darf den Arbeitnehmer nicht zur Arbeit zwingen.
  • Kommunikation mit dem Arbeitgeber: Es ist ratsam, den Arbeitgeber regelmäßig über den Gesundheitszustand zu informieren und eine klare Kommunikation aufrechtzuerhalten.

Welche Rechte haben Arbeitnehmer bei Krankheit und Krankschreibung?

Arbeitnehmer haben mehrere Rechte im Krankheitsfall:

  • Lohnfortzahlung: Arbeitnehmer haben bei Arbeitsunfähigkeit Anspruch auf Lohnfortzahlung für bis zu sechs Wochen, wenn sie mehr als vier Wochen im Betrieb tätig sind.
  • Kündigungsschutz: Während einer Krankschreibung ist eine Kündigung durch den Arbeitgeber nur unter sehr strengen Voraussetzungen möglich.
  • Datenschutz: Der Arbeitgeber darf keine sensiblen Gesundheitsdaten des Arbeitnehmers ohne dessen Einwilligung weitergeben.

Was passiert, wenn der Arbeitgeber die Lohnfortzahlung verweigert?

Wenn der Arbeitgeber die Lohnfortzahlung verweigert, handelt es sich um einen Verstoß gegen arbeitsrechtliche Bestimmungen. Arbeitnehmer haben das Recht, gegen diese Entscheidung vorzugehen und ihre Ansprüche auf Lohnfortzahlung durchzusetzen.

Mögliche Schritte:

  • Schriftliche Aufforderung: Der Arbeitnehmer kann den Arbeitgeber schriftlich auffordern, die Lohnfortzahlung zu leisten.
  • Rechtsberatung: Wenn der Arbeitgeber weiterhin verweigert, kann rechtliche Unterstützung durch einen Fachanwalt für Arbeitsrecht eingeholt werden.

Wie schützt man sich vor unzulässigem Druck am Arbeitsplatz?

Wie schützt man sich vor unzulässigem Druck am Arbeitsplatz?

Arbeitnehmer sollten sich vor unzulässigem Druck schützen, indem sie ihre Rechte kennen und bei Bedarf klare Grenzen setzen. In schwierigen Fällen kann es notwendig sein, den Betriebsrat oder eine Gewerkschaft einzuschalten.

Vorgehen gegen Druck:

  • Dokumentation: Alle Vorfälle von Druck oder Mobbing sollten sorgfältig dokumentiert werden.
  • Rechtliche Unterstützung: Bei wiederholtem unzulässigem Druck kann rechtliche Beratung durch einen Fachanwalt für Arbeitsrecht wertvolle Unterstützung bieten.

Was tun, wenn der Arbeitgeber gegen den Datenschutz verstößt?

Wenn der Arbeitgeber gegen den Datenschutz verstößt, indem er unberechtigt Gesundheitsdaten weitergibt oder abfragt, können Arbeitnehmer rechtliche Schritte einleiten.

Schritte bei Datenschutzverstoß:

  • Dokumentation: Alle Verstöße sollten sorgfältig dokumentiert werden.
  • Rechtsberatung: Bei schwerwiegenden Datenschutzverstößen kann eine rechtliche Beratung durch einen Fachanwalt für Datenschutzrecht notwendig sein.

Wie der Betriebsrat oder Gewerkschaften bei Problemen helfen können

Der Betriebsrat und Gewerkschaften können wertvolle Unterstützung bieten, wenn es um arbeitsrechtliche Fragen geht. Sie können vermitteln, beraten und im Falle von Konflikten rechtliche Schritte einleiten.

Unterstützung durch den Betriebsrat:

  • Mediation: Der Betriebsrat kann als Vermittler zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber fungieren.
  • Rechtsberatung: Gewerkschaften bieten rechtliche Unterstützung in Fällen von Streitigkeiten oder ungerechtfertigtem Druck.

Fazit: Was tun, wenn der Arbeitgeber mich bei Krankheit unter Druck setzt?

Was tun, wenn der Arbeitgeber mich bei Krankheit unter Druck setzt?

Es ist wichtig, dass Arbeitnehmer ihre Rechte kennen, wenn der Arbeitgeber sie bei Krankheit unter Druck setzt. Arbeitgeber müssen die Fürsorgepflicht erfüllen und dürfen ihre Mitarbeiter während der Krankschreibung nicht übermäßig beanspruchen.

Arbeitgeber setzt mich bei Krankheit unter Druck: Eine klare Kommunikation und das Wissen über gesetzliche Regelungen sind entscheidend, um sich vor unzulässigem Druck zu schützen und die eigene Gesundheit nicht zu gefährden.

Bei wiederholtem Druck oder unzulässigem Verhalten sollte der Betriebsrat oder eine Gewerkschaft eingeschaltet werden, um Unterstützung zu erhalten.

Häufig gestellte Fragen: Arbeitgeber setzt mich bei Krankheit unter Druck – Was kann ich tun?

1. Darf mein Arbeitgeber mich während meiner Krankheit kontaktieren?

Es ist grundsätzlich erlaubt, dass der Arbeitgeber den Arbeitnehmer während einer Krankheitsphase kontaktiert, allerdings nur unter bestimmten Bedingungen:

  • Zweck der Kontaktaufnahme: Der Arbeitgeber darf sich melden, um beispielsweise nach dem Gesundheitszustand zu fragen oder um die Arbeitsunfähigkeit zu bestätigen.
  • Fürsorgepflicht: Ein Kontakt ist im Rahmen der Fürsorgepflicht sinnvoll, etwa um zu erfahren, wie es dem Arbeitnehmer geht und wann er voraussichtlich wieder arbeitsfähig ist.
  • Privatsphäre wahren: Der Arbeitgeber darf keine persönlichen Details zur Erkrankung verlangen, die über das hinausgehen, was für die Arbeit wichtig ist. Die Privatsphäre des Arbeitnehmers muss gewahrt bleiben.

2. Muss ich meinen Chef zurückrufen, wenn ich krank bin?

Die Frage, ob ein Arbeitnehmer seinen Chef im Krankheitsfall zurückrufen muss, lässt sich wie folgt beantworten:

  • Erreichbarkeit: Es ist ratsam, den Arbeitgeber zeitnah über die Krankheit zu informieren. Dies kann in der Regel telefonisch oder schriftlich erfolgen.
  • Krankmeldung: Wenn der Arbeitgeber anruft, ist es nicht zwingend erforderlich, zurückzurufen, es sei denn, es gibt eine dringende Notwendigkeit oder der Arbeitgeber hat explizit um ein Gespräch gebeten.
  • Rechtliche Grundlage: Grundsätzlich besteht keine Verpflichtung, den Chef während der Krankschreibung zu kontaktieren, wenn der Arbeitnehmer seine Krankmeldung bereits ordnungsgemäß eingereicht hat.

Was sollten Sie tun?

  • Klar kommunizieren: Informieren Sie Ihren Arbeitgeber, falls Sie krank sind, und geben Sie einen voraussichtlichen Rückkehrtermin an.
  • Vermeidung von Missverständnissen: Wenn Sie erreichbar sind, stellen Sie sicher, dass alle Informationen korrekt und klar sind.

3. Kann mein Chef mich abmahnen, wenn ich krank bin?

In vielen Fällen ist es nicht zulässig, einen Arbeitnehmer wegen Krankheit abzumahnen. Eine Abmahnung wegen Krankheit kann nur unter besonderen Umständen erfolgen:

  • Falsche Krankmeldung: Eine Abmahnung ist möglich, wenn der Arbeitnehmer die Krankheit fälschlicherweise meldet oder die Krankschreibung manipuliert wird.
  • Missbrauch von Krankmeldungen: Wenn der Arbeitnehmer wiederholt und ohne triftigen Grund krank ist, könnte eine Abmahnung ausgesprochen werden.
  • Längere Krankheit: Bei einer längeren Krankheit kann eine Abmahnung nur dann ausgesprochen werden, wenn der Arbeitnehmer seine Arbeitsunfähigkeit nicht ordnungsgemäß nachweist oder eine klare Krankheitsprognose fehlt.

Wann ist eine Abmahnung zulässig?

  • Fehlende Krankmeldung: Wenn der Arbeitnehmer keine ärztliche Krankschreibung vorlegt oder die Krankmeldung verspätet einreicht.
  • Unregelmäßiges Verhalten: Bei häufigem Fehlen ohne medizinische Grundlage oder bei wiederholtem Missbrauch der Krankheit.

Nicht zulässig ist eine Abmahnung, wenn:

  • Krankheitsbedingte Fehlzeiten: Die Krankheit objektiv vorliegt und durch ein ärztliches Attest nachgewiesen wird.
  • Echte Krankheit: Der Arbeitnehmer nachweislich krank ist und seine Arbeitsfähigkeit vorübergehend nicht gegeben ist.

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