Immer mehr Unternehmen suchen händeringend nach qualifizierten Fachkräften. Dies führt zu einem Wettkampf um neue Talente, und Unternehmen sind dazu gezwungen, ihre Attraktivität als Arbeitgeber zu erhöhen.
Um sich als besonders attraktiver Arbeitgeber zu positionieren, wird oftmals das sogenannte Employer Branding genutzt. Hierbei handelt es sich um einen strategischen Ansatz, durch den eine Arbeitgebermarke aufgebaut wird. Die Arbeitgebermarke soll dazu dienen, qualifizierte Fachkräfte anzuwerben sowie bereits bestehende Mitarbeiter langfristig an das Unternehmen binden.
Diese Ziele werden durch das Employer Branding verfolgt
Wichtig zu wissen ist, dass das Employer Branding nicht nur der Gewinnung von neuen Mitarbeitern dient. Grundsätzlich unterstützt das Employer Branding das Recruiting und trägt somit dazu bei, dass sich neue Talente für das eigene Unternehmen entscheiden.
Einen ebenso wichtigen Faktor stellen allerdings die internen Maßnahmen dar, die im Rahmen des Employer Branding getroffen werden, um Mitarbeiter zu halten. Ein wesentliches Ziel ist die Bindung der Mitarbeiter, allerdings sollen auch Effizienz sowie Produktivität der Mitarbeiter gefördert werden.
Wenn das Ziel der langfristigen Mitarbeiterbindung erreicht wird, führt dies zu einer geringeren Personalfluktuation. Dies wirkt sich positiv auf die Kosten aus und sorgt dafür, dass das Wissen sowie das Know-how innerhalb des Unternehmens bleiben.
Employer Branding und Personalmarketing
Das Personalmarketing ist operativ ausgerichtet. Das bedeutet, dass es lediglich darum geht, hoch qualifizierte Fachkräfte von einer Jobposition innerhalb des Unternehmens zu überzeugen. Beim Employer Branding hingegen besteht das Ziel darin, eine Botschaft an die jeweilige Fachkraft zu senden.
Die Botschaft soll das Unternehmen in ein positives Licht rücken, damit dieses als besonders attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen wird. Im Rahmen des Employer Branding wird eine Zielgruppenanalyse durchgeführt und anschließend die Vorteile einer Beschäftigung beim Unternehmen herausgearbeitet. Auf diese Weise lässt sich herausfinden, wie Fachkräfte gezielt angesprochen werden können, um diese von einer Einstellung zu überzeugen.
Dementsprechend bildet das Employer Branding die Basis für das Personalmarketing, indem festgelegt wird, welche Zielgruppe mit welcher Botschaft überzeugt werden soll. Das Personalmarketing hingegen legt den Fokus auf die Maßnahmen, mithilfe derer die Strategie umgesetzt wird.
Die Employer Value Proposition
Bei der sogenannten Employer Value Proposition (EVP) handelt es sich um das Leistungsversprechen des Arbeitgebers gegenüber seinen Mitarbeitern. Jedes Unternehmen sollte sich über die eigene EVP im Klaren sein, da Mitarbeiter unter anderem auf dieser Basis entscheiden, ob sie für einen Arbeitgeber arbeiten möchten oder nicht.
Unternehmen sollten sich daher intensiv mit der Frage auseinandersetzen, welche Werte die Unternehmenskultur verfolgt und welche Vorteile sich für Mitarbeiter durch eine Anstellung ergeben. Zu den relevanten Faktoren der EVP zählen unter anderem:
- Vision des Unternehmens
- Einzigartigkeit der Firma
- Unterscheidungen von der Konkurrenz
Wer sich intensiv mit diesen Faktoren auseinandersetzt, sollte keine Probleme bei der Definition der Employer Value Proposition haben.
Kommunikation des Leistungsversprechens
Nach der Gestaltung des Leistungsversprechens im Rahmen der EVP besteht der nächste Schritt in der Ausarbeitung einer Kommunikationsstrategie. Hierfür ist es wichtig, dass Unternehmen ihre Zielgruppe gut kennen. Hält sich die Zielgruppe hauptsächlich auf Social-Media-Kanälen auf, lassen sich diese zum Kontaktaufbau mit potenziellen Mitarbeitern nutzen. Neue Talente können auch im Rahmen von Messen oder Events erreicht werden.
Nach der Festlegung geeigneter Kommunikationskanäle bedarf es der Entwicklung einer Content-Strategie. Werden authentische Inhalte über Mitarbeitererfahrungen veröffentlicht, wirkt sich dies in der Regel positiv auf das Vertrauen von potenziellen Mitarbeitern aus.
Die Erstellung von hochwertigen Inhalten auf verschiedenen Plattformen trägt zu einer Steigerung der Markenbekanntheit bei. Eine bekanntere Arbeitgebermarke führt dazu, dass sich mehr Talente mit dem eigenen Unternehmen beschäftigen und erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Bewerbung.
Verbesserung der Mitarbeiterbindung
Wenn sich Mitarbeiter langfristig für das Unternehmen entscheiden sollen, reichen ein positiver erster Eindruck sowie ein optimal gestalteter Bewerbungsprozess nicht aus. Vielmehr muss sich der positive Eindruck der Arbeitgebermarke auch im Betriebsalltag bestätigen. Hier spielt die Unternehmenskultur eine wesentliche Rolle.
Mitarbeiter sollten sich innerhalb der Firma wohlfühlen und gerne zur Arbeit gehen. Um dies zu gewährleisten, können Unternehmen ihre Mitarbeiter regelmäßig darüber befragen, welche Faktoren ihnen an ihrem Arbeitsplatz gefallen und was sie stört.
Es ist ratsam, solche Umfragen anonym durchzuführen, damit das Ergebnis nicht verfälscht wird. Neben den finanziellen Aspekten lässt sich die Mitarbeiterbindung durch die folgenden Leistungen am Arbeitsplatz verbessern:
- Option auf Homeoffice
- Flexible Arbeitszeiten
- Vergabe von Verantwortung
- Weiterbildungsmöglichkeiten
- Kostenlose Getränke und Snacks
Für eine große Anzahl an Fachkräften ist die Arbeit vom Homeoffice aus ein wichtiger Faktor. Unternehmen können sich einen Wettbewerbsvorteil verschaffen, indem sie flexibler in diesem Bereich sind und ihren Mitarbeitern gewisse Freiräume einräumen. In den meisten Bürojobs sollte es kein Problem sein, wenn der Mitarbeiter zwei oder drei Tage die Woche von zu Hause aus arbeitet.
Welche Rolle das Mitarbeiterbranding spielt
Unternehmen können auf das sogenannte Mitarbeiterbranding zurückgreifen, um die Arbeitgebermarke zu stärken. Dabei werden Mitarbeiter als Gesicht der Firma eingesetzt, um diese in einem positiven Licht darzustellen. Die Erfahrungen von tatsächlichen Mitarbeitern werden in der Regel als deutlich glaubwürdiger wahrgenommen als reine Behauptungen vom Unternehmen selbst.
Wenn sich Mitarbeiter stark mit der eigenen Firma und der Unternehmensvision identifizieren, können sie als Sprachrohr des Unternehmens auf Social-Media-Kanälen fungieren. Eine positive Darstellung auf Online-Plattformen und auf Messen seitens der Mitarbeiter wirkt deutlich vertrauenswürdiger als Werbeversprechen.
Werbeartikel für Mitarbeiter
Werbeartikel, die speziell für Mitarbeiter entwickelt werden, lassen sich zur Stärkung der Mitarbeitermotivation sowie zur Steigerung der Mitarbeiterbindung nutzen. Grundsätzlich wirken sich Gehaltserhöhungen und Bonuszahlungen positiv auf die Mitarbeitermotivation aus, allerdings ist dies oftmals von kurzer Dauer.
Grund hierfür ist, dass das höhere Gehalt schnell zur neuen Norm wird und daher im Betriebsalltag kaum noch wahrgenommen wird. Werbeartikel lassen sich aufgrund der geringeren Kosten im Vergleich zu einer Gehaltserhöhung regelmäßig nutzen, um die Mitarbeitermotivation hochzuhalten. Wer seine Mitarbeiter immer wieder mit kleinen Aufmerksamkeiten belohnt, erhöht auf diese Weise die Mitarbeiterzufriedenheit und bindet diese längerfristig an das Unternehmen.
Besonders sinnvoll ist der Einsatz von Werbeartikeln für Mitarbeiter an besonderen Tagen, wie Geburtstagen oder an Weihnachten. Auch Firmenjubiläen sowie erfolgreich abgeschlossene Projekte stellen einen guten Zeitpunkt dar, um den Mitarbeitern eine kleine Freude zu machen. Personalisierte Werbeartikel mit dem Firmenlogo stärken das Zugehörigkeitsgefühl der Mitarbeiter und tragen zur positiven Wahrnehmung der Marke bei.
Die Bedeutung der Unternehmenskultur
Besonders wichtig für das Employer Branding ist die Unternehmenskultur, da diese die Basis für ein erfolgreiches Personalmarketing darstellt. Firmen können eine große Anzahl an Werbeartikeln mit dem eigenen Logo verschenken und teure Werbeanzeigen auf Social-Media-Kanälen schalten, aber Mitarbeiter dennoch nicht langfristig halten, wenn die Unternehmenskultur nicht authentisch ist.
Diese werden den Betrieb nach kurzer Zeit wieder verlassen, wenn das nach Außen getragene Bild der Firma nicht der Realität entspricht. Dies führt langfristig zu einem großen Ansehensverlust, da sich die negativen Erfahrungen früher oder später herumsprechen.
Die hohe Fluktuation ist bereits ein Indiz dafür, dass etwas innerhalb des Unternehmens nicht stimmt und stellt einen Warnhinweis für potenzielle Bewerber dar. Damit eine authentische Unternehmenskultur innerhalb des Betriebs gelebt werden kann, sollten folgende Faktoren berücksichtigt werden:
- Offene Kommunikation
- Respektvoller Umgang untereinander
- Definition klarer Werte
Die Definition klarer Werte allein reicht allerdings nicht aus, damit sich Mitarbeiter innerhalb des Unternehmens wohlfühlen. Die Werte müssen auch aktiv gelebt und sowohl von der Führung als auch von den einzelnen Abteilungen inklusive aller Mitarbeiter verinnerlicht werden. Es ist ratsam, regelmäßig Feedbackgespräche mit Mitarbeitern zu führen.
Auf diese Weise lassen sich mögliche Probleme rechtzeitig identifizieren, um diese zu eliminieren und den jeweiligen Mitarbeiter von einem Verbleib zu überzeugen. Weiterbildungsangebote sowie Karrieremöglichkeiten innerhalb der Firma tragen zu einem positiven Betriebsklima bei, da Mitarbeiter keinen Wechsel anstreben müssen, um Karriere zu machen.