Bildung

Markus Czerner: Scheitern – Das stärkste Business-Werkzeug

Viele Menschen träumen von einem erfolgreichen Business. Ebenso so viele machen sich mit einer Selbstständigkeit auf den Weg, auf dem eines von Anfang an nicht passieren darf: Misserfolg.

Scheitert man, ist man in den Augen vieler ein Versager. Dabei wird ganz besonders in der Businesswelt von erfahrenen Unternehmern und Selbstständigen mehr Misserfolg gefordert. Denn solche Persönlichkeiten haben einen anderen Fokus.

Nachhaltiger Erfolg funktioniert nur, wenn Scheitern erlaubt ist und Niederlagen knallhart analysiert werden. Nur so können Verbesserung und Fortschritt erzielt werden. Nur so finden Wachstum und Entwicklung statt.

Zu viele Selbstständige, aber auch Unternehmen, nehmen sich jegliche Form von langfristigem Erfolg, weil Fehlversuche einfach ignoriert und unter den Teppich gekehrt werden.

Dann wird ein Vorhaben eingestellt, weil es gescheitert ist, anstatt es einfach noch mal zu versuchen, inklusive der zahlreichen Informationen, warum Versuch Nummer eins ein Fehlversuch war. Oder aber, was noch viel schlimmer ist, es werden immer wieder die gleichen Fehler gemacht.

Uns Menschen ist es nicht möglich, ohne Fehler zu leben. Und ohne Fehler gibt es auch keinerlei Weiterentwicklung. Durch den gesellschaftlichen Druck unterschätzen wir zu sehr, wie viel wir aus unseren eigenen Fehlern lernen können.

Dieser Druck führt dazu, dass wir nur einen Versuch unternehmen, unsere Ziele zu erreichen. Misslingt dieser Versuch, begraben wir unsere Ziele. 

Nicht aufgeben lohnt sich – immer! 

Viele Gründer und Solopreneure geben ihr Business in den ersten Jahren auf, oftmals zu früh. Das weiß auch Bestsellerautor und Top Keynote Speaker Markus Czerner, der sich in seinen Büchern und seinen Vorträgen für eine positive Fehlerkultur ausspricht:

„Scheitern ist Teil des Spiels. Niemand kann erfolgreich werden, ohne vorher zu scheitern. Das ist ein idealistischer Gedanke, der mit der Realität nichts zu tun hat. Vor dem Erfolg stehen zahlreiche Misserfolge. Wer das nicht aushalten kann, der hat den Erfolg auch nicht verdient.“ 

Natürlich sind auch schnell die Schuldigen für das eigene Scheitern gefunden, so liegen für viele Menschen die Gründe immer im Außen. Zugegeben, es ist auch schön, wenn andere Schuld daran haben, dass man selbst nicht dort ist, wo man eigentlich gerne wäre, Hauptsache einen selbst trifft keine Schuld.  

  • Wenn man seine Niederlagen nicht analysiert, wie zum Teufel will man dann besser werden?  
  • Wenn einem immer alles auf Anhieb gelingt, wie will man sich dann weiterentwickeln?  
  • Wie will man ein nächst-höheres Niveau erreichen? 

Top Speaker Markus Czerner bringt es auf den Punkt:

Keynote speaker markus czerner

„Durch das Scheitern will uns das Leben nur sagen, dass wir noch nicht gut genug sind. Jeder Niederlage ist ein Gewinn, wir müssen ihn nur sehen (wollen).“  

Unternehmer brauchen das Mindset eines kleinen Kindes 

Als Kind sind wir 1000 Mal auf die Nase gefallen, bevor wir auch nur einen Schritt laufen konnten, aber wir sind 999 Mal besser auf die Nase gefallen, bis wir gut genug waren, zu laufen. Haben wir da aufgegeben? Nein, weil wir noch nicht richtig denken konnten und es uns egal war, dass wir gescheitert sind.

Uns war es auch egal, was andere darüber gedacht haben. Wir haben es einfach weiter versucht, bis wir gut genug waren zu laufen. Allein hier sieht man:

Scheitern ist nicht das Gegenteil von Erfolg. Es ist ein wichtiger Teil davon. Misserfolg gehört zum Erfolg, wie die Luft zum Atmen. Vielmehr noch, Misserfolg macht Erfolg überhaupt erst möglich.

Was uns als Kind bei vielen Dingen erfolgreich hat, werden lassen, haben wir mit zunehmendem Alter mehr und mehr verlernt. 

Doch was wäre, wenn jede Niederlage in Wirklichkeit ein Gewinn ist? Ein Gewinn, der uns stärker und besser macht und auf den Erfolg vorbereitet. Wir müssen nur bereit sein, den Gewinn zu sehen – und ihn zu nutzen.  

Misserfolg: Unser Lehrer, nicht unser Bestatter 

Alles, was wir dafür tun müssen, ist dem Wort Scheitern eine neue Bedeutung zu geben, und die Bedeutung ist klar: Wir scheitern nicht, wir lernen hinzu. Misserfolg sollte unser Lehrer sein, nicht unser Bestatter. Scheitern bedeutet lediglich Verzögerung, nicht Aufgabe.

Es ist ein vorübergehender Umweg, den wir einlegen müssen, mehr nicht.

Wir müssen nur den Mut haben, uns unseren Niederlagen zu stellen. Gepaart mit der Frage, was wir in Zukunft besser machen können. Zu scheitern bedeutet, zu 98 Prozent nicht gut genug zu sein, zumindest zum jetzigen Zeitpunkt. Das heißt aber nicht, dass wir nicht besser werden können.

Wer Niederlagen als Grund nimmt, sein Vorhaben nicht weiterzuverfolgen, der hört auf, sich zu entwickeln.  

Hätten wir uns als kleines Kind nach den ersten misslungenen Laufversuchen auf unseren Hintern gesetzt und es nicht mehr versucht, könnten wir heute immer noch nicht laufen.

Wir erwarten immer, dass wir auf Anhieb gut genug sind, unsere Ziele zu erreichen. Dass uns dabei die Erfahrung und oftmals sogar die nötigen Kompetenzen fehlen, ist uns egal. Dass alles auf Anhieb gelingen muss, ist eine Erwartungshaltung, die zum Scheitern verurteilt ist.

Vielmehr müssen wir jeden Fehlversuch als Motivation nehmen, besser zu werden. Und eines steht fest: Wenn wir nicht scheitern, haben wir es nicht versucht. 

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