Das lange Zeit erfolgreiche deutsche Wirtschaftsmodell hat sich überlebt. In vielen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Feldern benötigt unser Land einen Re-Start. Dazu kommen die Debatten um mehr Life und weniger Work. Wie sieht bei diesem Hintergrund eine moderne Unternehmenskultur aus, die Leistungen einzelner und ganzer Teams wieder stärker in den Fokus rückt und die Beschäftigten mitnimmt und einbindet? Gastautor Heiko Kroll, CEO von coffee perfect, skizziert die Anforderungen an HR- und Führungskräfte im Mittelstand.
Vier-Tage-Woche, Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich und Work-Life-Balance: Der gesellschaftliche und öffentlich-medial ausgetragene Trend und Diskurs in Deutschland zeigt, dass für viele kürzere Arbeitszeit mehr Lebensqualität bedeutet. Darüber lässt sich trefflich streiten. Dabei ist grundsätzlich gegen eine Arbeitszeitverkürzung, die sich ein Land oder ein einzelnes Unternehmen leisten kann, wenig zu sagen. Arbeitsproduktivität wird schließlich in Leistung pro Zeiteinheit bewertet. Wenn der Zähler, die Leistung, stimmt oder sogar wächst, ist gegen einen stabilen oder leicht kleiner werdenden Nenner nichts einzuwenden.
Leistungsgesellschaft muss umdenken
Doch den Wandel oder besser die Rückkehr zur Leistungsgesellschaft und zur positiven Leistungskultur erreichen wir nicht durch politische Sonntagsreden oder eine neuerliche Ruck-Rede des Bundespräsidenten. Wesentliche Stellschrauben und zentrale Orte für Veränderungen sind Deutschlands Unternehmen, allen voran der Mittelstand.
Neue Leistungskultur beginnt oben: an der Firmenspitze
Veränderung kann nur oben beginnen – und muss von oben nach unten organisiert werden. Geschäftsführer oder CEOs dürfen nicht nur fordern, sondern müssen mit bestem Beispiel vorangehen. Sie sind diejenigen, die eine neue positive Leistungskultur vorleben müssen. So wird der frische Wind dann in der gesamten Organisation, vor allem mit Hilfe aller Führungskräfte, wehen und verinnerlicht werden. Und einmal gestartet, belohnen sich die Mitarbeiter selbst mit einer ganz neuen Dynamik in ihrem täglichen Arbeitsleben.
Das Unternehmen coffee perfect mit Hauptsitz in Osnabrück ist einer der führenden Anbieter für betriebliche Kaffee-, Getränk- und Snackversorgungen. Heute beschäftigen wir rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Tendenz: weiter steigend. Unser Ziel ist es, den Alltag der Menschen durch Fortschritt zu verbessern. Und das tun wir, indem wir die Bedürfnisse und Ansprüche unserer Kunden durch Innovation erfüllen. Ein weiterer Grund für das dynamische Wachstum der vergangenen Jahre ist ohne Frage die implementierte positive Leistungskultur im Unternehmen. Eine bewusste Entscheidung nach meinem Einstieg als CEO vor rund drei Jahren. Und eine, die ohne die Unterstützung und Hilfe der Führungskräfte aus der ersten und zweiten Ebene niemals möglich gewesen wäre.
Denn wie coffee perfect geht es vielen mittelständischen Unternehmen in ihrer Entwicklungsgeschichte hierzulande: Nach einer langen Wachstumsphase lässt der Schwung nach, ersetzt Routine und Gewohnheit das Erfindertum. Spätestens dann werden aus einstigen Wachstumskurven flachere Verläufe – und es ist an der Zeit gegenzusteuern. Wir haben das bewusst getan: mit einem neuen Mindset, den die Firmenspitze und alle Führungskräfte Tag für Tag vorleben müssen. Und mit einer neuen Unternehmens- und positive Leistungskultur, die Leistungen und den Mut, Neues und mehr zu leisten, über Mitarbeiterbeteiligungen belohnt und für alle sichtbar macht.
Über den Autor
Dr. Heiko Kroll ist seit 2021 CEO der coffee perfect GmbH. Das Unternehmen mit Sitz in Osnabrück ist einer der führenden Anbieter für betriebliche Kaffee-, Getränke- und Snackversorgungen. Coffee perfect beschäftigt 300 Mitarbeiter in Deutschland, Österreich und Dänemark.
